Läufer auf einer Straße in Startposition
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Entzündungen

Entzündungen der Weichteile im Knie kommen relativ häufig vor. Meistens handelt es sich dabei um eine Entzündung der Schleimbeutel oder um eine Sehnenentzündung.

Entzündung eines Schleimbeutels im Knie, auch: Bursitis

Schleimbeutel sind kleine, flache, flüssigkeitsgefüllte Gewebesäckchen, die an besonders belasteten Stellen im Körper für eine Minderung der auftretenden Druckkräfte sorgen und Schäden an den am äußeren Gelenk laufenden Sehnen vorzubeugen sollen. So gibt es auch im Knie neun verschiedene Schleimbeutel, die sich bei starker Überbeanspruchung, beispielsweise durch dauerhaft falsche Belastung, entzünden können.

Ursachen

Eine Schleimbeutelentzündung kann durch eine Infektion mit Bakterien ausgelöst werden. Dabei gelangen die Erreger häufig durch eine offene Verletzung oder Operation in das betroffene Gelenk. Auch Infektionskrankheiten oder rheumatische Erkrankungen können die Ursache für die Beschwerden sein. Weitaus häufiger jedoch wird diese Krankheit durch eine Überbeanspruchung der entsprechenden Körperregion verursacht. Solche Überlastungen können vor allem durch anhaltende, kraftintensive Bewegungen des nicht ausreichend trainierten Gelenks entstehen, wie sie häufig bei Freizeit-Sportlern auftreten.

Nahaufnahme einner Ultraschalluntersuchung des Knies

Symptome

Meistens merken die Betroffenen bei einer Schleimbeutelentzündung erst nach einer gewissen Zeit, dass mit dem Knie etwas nicht stimmt. Das liegt daran, dass die Symptomatik am Anfang nur relativ schwach ausgeprägt ist und sich in einem diffusen, brennenden Gefühl äußert. Bei anhaltender Beanspruchung des Knies treten dann in der Regel deutlich spürbare Schmerzen und eine erhöhte Druckempfindlichkeit auf. Häufig kommt es auch zu einer Schwellung und Überwärmung des Gelenks. Darüber hinaus ist oftmals eine Rötung der betroffenen Region zu beobachten. Als Folge lässt sich das Knie nur noch eingeschränkt bewegen.

Behandlung

Nach einer eingehenden Untersuchung des betroffenen Gelenks durch den Kniespezialisten und einer gesicherten Diagnose, werden in der Regel zunächst entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente verabreicht. Begleitend sollte das Knie ruhiggestellt und gekühlt werden. Liegt die Ursache der Schleimbeutelentzündung in einer bakteriellen Infektion, so ist die Einnahme von Antibiotika angezeigt. In chronischen Fällen kann eine operative Entfernung des Schleimbeutels notwendig sein.

Sollte eine Überbeanspruchung des Kniegelenks die Ursache für die Beschwerden sein, muss das Bein durch Ruhigstellung geschont werden. Gehen die Beschwerden dadurch nicht zurück, kann durch eine Injektion von Kortison in den betroffenen Schleimbeutel versucht werden die Entzündung zurückzudrängen. Bleibt auch dies ohne Erfolg, ist auch in einem solchen Fall die operative Entfernung des Schleimbeutels gegebenenfalls sinnvoll.

Sehnenentzündung im Knie, auch: Tendinitis

Auch eine Sehnenentzündung kann durch eine Überbeanspruchung ausgelöst werden und betrifft in der Regel vor allem Menschen die sportlich aktiv sind. Vor allem bei Läufern ist häufig die Patellasehne betroffen, die vom unteren Ende der Kniescheibe (Patella) zum Schienbein führt. Ihre Aufgabe ist die Kraftübertragung vom Ober- auf den Unterschenkel, wodurch auch die Streckung des Beins ermöglicht wird.

Ursachen

Zu einer Sehnenentzündung im Knie kann es in erster Linie durch eine anhaltende Überbeanspruchung kommen. Eine solche Belastung kann zum Beispiel durch eine Fehlstellung im Kniegelenk, eintönige Bewegungsabläufe, übertriebene sportliche Belastung (z.B. beim Laufen auf zu harten Untergrund) oder unzureichend trainierter Muskulatur entstehen. Auch falsches oder ungeeignetes Schuhwerk kann Auslöser einer Sehnenentzündung sein.

Symptome

Meistens macht sich eine Sehnenentzündung im Knie durch Schmerzen bemerkbar, die im Laufe der Zeit immer stärker werden. Dabei nehmen die Beschwerden bei einer Beanspruchung des Gelenks zu. Sogar eine einfache Berührung kann dann schon äußerst schmerzhaft sein. Mit voranschreitender Dauer der Krankheit treten die Schmerzen auch während der Nacht auf und werden oftmals von einem Anschwellen und einer Rötung des betroffenen Knies begleitet.

Behandlung

Als erstes sollte für eine Schonung und gegebenenfalls Kühlung des Knies gesorgt werden. Darüber hinaus können geeignete Stützbandagen zu einer Verbesserung des Beschwerdebilds beitragen. In hartnäckigen Fällen wird der Orthopäde geeignete Medikamente verschreiben um die Entzündung zu hemmen und die Schmerzen zu lindern. Begleitend ist oftmals eine physiotherapeutische Behandlung sinnvoll. Auch kann hier eine radiale Stosswelle mit Erfolg eingesetzt werden.

Die oben beschriebenen konservativen Behandlungsansätze zielen in erster Linie auf eine Bekämpfung der Symptomatik. Liegen als Ursache für die Beschwerden degenerative Veränderungen des Sehnengewebes vor, kann eine operative Therapie notwendig sein. Diese kann in der Regel minimalinvasiv mit Hilfe arthroskopischer Techniken durchgeführt werden.

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